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Orgeln

Orgelspieltisch St. Margaretha Oberheimbach

In unseren Kirchen gibt es eine abwechslungsreiche Orgellandschaft. Diese reicht von der 300-jährigen barocken Orgel in Bacharach, die frühromantische Orgel in Oberheimbach der berühmten Orgelbauerfamilie Stumm aus dem Hunsrück (die über sechs Generationen im 18. und 19. Jahrhundert in Sulzbach/Rhaunen gewirkt hat), die pneumatische spätromantische Klais-Orgel in Trechtingshausen bis zum Neubau aus den 1990er Jahren in Niederheimbach.

Das Zweite Vatikanische Konzil stellte die Orgel als besonderes Musikinstrument der Kirche heraus: Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben.

Jedes Jahr rufen die Landesmusikräte ein Musikinstrument zum Instrument des Jahres aus. Im Jahr 2021 ist die Orgel zum „Instrument des Jahres" auserkoren. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb: „Die orgl ist doch in meinen augen und ohren der könig aller instrumenten". Dies ist wohl der Ursprung, weshalb die Orgel heute als „Königin der Instrumente" bezeichnet wird.

Erste Orgelnachricht aus der Pfarrei

Die erste indirekte Nachricht über das Vorhandensein einer Orgel stammt vom 7. April 1499, als der Kurpfälzische Hoforganist Arnolt Schlick in Bacharach war:

Das Schöffengericht zu Bacharach beurkundet die Verpfändung von Wingerten daselbst Seitens des Adam Jost Schiffmann sel. Sohns, an Arnolt Schlick Organisten zu Heidelberg, für einen dem Letzteren schuldigen Zins von 1 Gulden jährlich.

Quasi modo geniti 1499

Landeshauptarchiv Koblenz: Bestand 4, Nr. 1382.

Auch Schlick´s Zeitgenosse Sebastian Virdung hatte eine Verbindung zu Bacharach. Er war Pfründeinhaber der Burgkapelle auf Burg Stahlberg. Beide trugen einen Streit über Ihre Musikwissenschaftlichen Schriften aus (Artikel-Download).

Vorschau Orgel St. Nikolaus
Arnolt Schlick: Maria zart, von edler Art

Ambrosius – frühe Kirchenmusik eines Trierers

Der Heilige Ambrosius – Schutzpatron der Imker – war ein frühchristlicher Hymnendichter. Noch heute wird sein Advents-Hymnus "Komm, du Heiland aller Welt" ("veni redemptor gentium") gesungen. Mit diesem Choral beginnt auch Bachs Orgelbüchlein.
Der Gedenktag von Ambrosius ist der 7. Dezember, weshalb Ambrosius auch diesem mit seinem Advents-Hymnus  vorgestellt wird.

Hl. Ambrosius

Lust am Orgelspielen?

Die Orgel wird als "Königin der Instrumente" bezeichnet, da sie ein ganzes Orchester (Flöten, Trompeten, Streicher, ...) an Klangfarben zur Verfügung stellt. Dabei hat sie doch auch menschliche Züge: Sie hat ein Gesicht (Prospekt) und Ohren (zumindest bei barocken Orgeln), Lippen(-Pfeifen), Zungen(-Pfeifen), Füße und eine Lunge (Blasebälge). Manche äußern sich auch mit Menschenstimme (Vox humana), Engelsstimme (Vox angelica) oder Himmelsstimme (Vox celestis).

Neugierig geworden? Wenn Du Lust hast, das "traktieren" von Orgeln mit Händen und Füßen zu erlernen, bietet das Bistum Trier verschiedene Möglichkeiten. Nähere Info´s gibts bei Michael Steinbach.

Ansprechpartner für die Kirchenmusik im Pastoralen Raum Sankt Goar